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Kinder fiebern insgesamt häufiger und es kommt auch rasch zu höheren Temperaturen als beim Erwachsenen. Das Fieber an sich stellt keine Krankheit dar, sondern eine gesunde Reaktion des Körpers auf eine Erkrankung. Das Immunsystem eines Kindes braucht zum Training die Auseinandersetzung mit Infekten. Gerade in der kalten Jahreszeit scheinen diese sehr häufig, eine Anzahl von 6-8 Infekten pro Jahr ist im Vorschulalter normal.
Temperaturen zwischen 38 und 39°C werden als leichtes Fieber, über 39°C als Fieber und über 40,5°C als sehr hohes Fieber bezeichnet, in der Regel sind Temperaturen über 38,5°C behandlungsbedürftig.
Es ist zu bedenken, dass fiebernde Kinder mehr Flüssigkeit benötigen und daher ausreichend trinken sollten. Sie können den Heilungsprozess am besten unterstützen durch liebevolle Pflege, das Anbieten von Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee, Förderung des gesundmachenden Schlafes, Hausmitteln und ggf. Fiebermedikamenten.
„Hausmittel“ sind wirksame Methoden der Fiebersenkung, z.B. Waschungen mit kühlem Wasser und ein wenig Essig oder Zitrone (ein Handtuch in handwarmes Wasser mit etwas Essig oder Zitrone tauchen und das Kind damit in erwärmter Umgebung von außen zur Körpermitte abwaschen, etwas trocknen und nicht zu warm anziehen).
Besonders wirksam lässt sich Fieber mit Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen behandeln. Beide Wirkstoffe gibt es in Saft-, Zäpfchen- oder Tablettenform. Es ist wichtig die Dosierung an das Gewicht des Kindes anzupassen, um eine UNTER- und ÜBER-dosierung zu vermeiden. Bei Paracetamol müssen Sie pro Gabe mit 10-15 mg für jedes Kilogramm Körpergewicht rechnen und bei Ibuprofen mit 8-10mg für jedes Kilogramm Körpergewicht. Sie sollten immer darauf achten, dass die Abstände zwischen zwei Gaben des gleichen Medikaments bei Paracetamol 6 Stunden und bei Ibuprofen 8 Stunden betragen. Bei Kombination von beiden Medikamenten können Sie abwechselnd alle 3-6 Stunden eines der Medikamente geben.
Bei folgenden Alarmsignalen sollten Sie uns rasch kontaktieren:
Es gibt mehrere Ansatzpunkte, unser komplexes Immunsystem zu stärken. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die beste Infektionsprophylaxe die konsequente Durchführung aller für das Kindesalter empfohlenen Impfungen darstellt.
1.Hygiene
Eine übertrieben Hygiene verhindert keine Ansteckung mit Erkrankungen. Regelmäßiges Händewaschen, beim Niesen oder Husten ein Taschentuch vor den Mund zu halten, das Kind immer mir frischen Taschentüchern auszustatten, statt die gebrauchten wieder zu benutzen ist trotz allem sinnvoll. Ein enger Körperkontakt mit erkrankten –auch –Familienmitgliedern sollte vermieden werden.
2.gesunde Ernährung
Auch wenn es im Alltagsstreß nicht immer einfach ist, so stärkt eine gemeinsame Mahlzeit innerhalb der Familie neben dem Immunsystem auch die Seele und den Familienzusammenhalt.
Einige Grundregeln sind: je naturbelassener Lebensmittel sind desto besser, Obst, Gemüse (5 Kinderhände pro Tag) und Vollkornprodukte sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Fleisch sollte dreimal pro Woche und Fisch einmal pro Woche auf den Tisch kommen. Weißes Joghurt hilft aufgrund seiner Milchsäurebakterien beim Aufbau einer gesunden Darmflora und sollte täglich verzehrt werden. Fertigprodukte und fast food sollten die Ausnahme sein. Geben sie heimischen Produkten den Vorzug, achten Sie bei Bioprodukten auf das staatliche Biosiegel bzw das der Bioverbände.
Nicht immer ist es einfach Kinder zu gesundem Essen zu motivieren. Seien Sie bei Tisch nicht nur bezüglich der Tischmanieren Vorbild, sondern auch beim Probieren. Schummeln sie ggf. (das esse ich lieber alleine,…. Verbotenes ist interessant). Lassen Sie ihr Kind mitkochen und mitaussuchen, je nach Alter darf beim Schnippeln, Rühren, Anrichten geholfen werden. Versuchen Sie öfter mal Fingerfood, das kommt meist gut an, z.B. Rohkostplatte mit Frischkäsedipp. Auch das Essen mit Freunden bringt Spaß und neu Rezeptideen. Süßes ist erlaubt, aber maßvoll.
Manchmal hilft auch en verheißungsvoller Name Interesse zu wecken, wie wäre es mit Drachensuppe (Paprikacremsuppe)…..
3.Bewegungsspaß
Bewegung stärkt Knochen, hält Muskeln und Bänder elastisch, kurbelt den Stoffwechsel an, trainiert das Immunsystem und macht gemeinsam auch noch Riesenspaß! In angemessener Kleidung gibt es kein schlechtes Wetter. Ihr Kind sollte mindestens 30 min täglich draußen toben und spielen. Für Klein- und Kindergartenkinder kann auf dem Nachhauseweg ein Umweg über den Spielplatz eingebaut werden, auch wenn in der abendlichen Routine noch einiges erledigt werden muss. Bereits Kindergartenkinder können beim Kinderturnen oder einer Ballspielgruppe regelmäßig mitmachen. Ab dem Grundschulalter gibt es ein überwältigendes Angebot-oft helfen Probestunden, die zwar Zeit und eventuell auch Nerven kosten- um den richtigen Sport für jedes Kind zu finden. Ein übervoller „Stundenplan“ an Freizeitaktivitäten sollte vermieden werden. Ein Sporttermin plus ein Zusatztermin ist genug. Die anderen Tage sollten für freie Zeit, spontane Verabredungen, gemeinsame Unternehmungen reserviert sein. Auch das anschließende Ruhen will gelernt sein. Dafür sind feste Zu-Bett-geh-zeiten, sowie bis zum 4.Lebensjahr regelmäßige Mittagsschlafzeiten nötig. Auch ein Zu-Bett-geh-Ritual zum zur Ruhe kommen sind sinnvoll, z.B. das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte oder den Tag im gemeinsamen Gespräch zu verarbeiten.
4.Kneipp
Auch oder gerade mit Kindern ist Kneippen möglich. Bereits 1892 gründete Pfarrer Sebastian Kneipp das „Kinderasyl für kranke und behinderte Kinder“. Kneippen stellt eine thermische Reiztherapie dar, die zur Harmonisierung der vegetativen endogenen Kreisläufe führt. Ebenfalls werden die Durchblutung der Haut und Schleimhäute gefördert und die Stressbewältigung trainiert.
Das „Wasserpiratenprogramm“ lässt sich altersgerecht in Angriff nehmen.
Das Kind sollte auf die Anwendungen vorbereitet werde. Jedes Kind verträgt die Reize anders, so dass die Reaktion des Kindes immer beobachtet werden sollte und das Voranschreiten entsprechend angepasst. Jede der beschrieben Anwendungen sollte eine Woche lang gemacht werden bevor man mit der nächsten beginnt. (Je nach Motivation einmal wöchentlich bis einmal täglich)
Wasserpiraten starten ( am besten mit einer Geschichte-es war einmal ein Wasserpirat, der…)
1.Kalter Waschlappen (Stufe 1):
Nach 5min Badezeit in 36/37°C warmem Wasser wird der Rücken des Kindes aus dem Wasser angehoben der kalte Waschlappen für einige Sekunden aufgelegt. Anschließend wird das Kind wieder ins warme Wasser gesetzt. Dies sollte 3 mal wiederholt werden.
2.triefend kalter Waschlappen( Stufe 2und 3):
Diesmal wird der Waschlappen nicht ausgewrungen, ansonsten ist die Anwendung wie oben beschrieben.
3.Kaltwassergläschen (Stufe1-3):
Nach 5 min Badezeit wird ein Schapsgläschen mit kaltem Wasser über den Rücken des Kindes gegossen. Danach darf das Kind gleich wieder ins warme Wasser gleiten.
Wasserpiraten an Bord !
1.Guss mit kaltem Wasser Unterarm (Stufe1), ganzer Arm (Stufe 2,3)
Nach 5 min Badezeit in einer 36/37°C warmen Badewanne( Körper des Kindes sollte bedeckt sein) zielen Sie mit der Brause zunächst auf Spielzeug, dann auf Ihren Arm und dann von den Fingern zum zum Ellenbogen bzw zur Schulter auf der Außenseite des Armes, verweilen kurz und gießen dann auf der Innenseite wieder zu den Fingern. Danach wird der Arm wieder aufgewärmt und die Prozedur am anderen Arm wiederholt.
2.Guss mit kaltem Wasser an den Unterschenkeln bzw Bein
Das Vorgehen ist wie oben beschrieben nur an der unteren Extremität.
3.Rückengüsse mit kaltem Wasser
Ebenfalls in der Badewanne und auf alle Fälle mit Wiedererwärmung, wie oben beschrieben.
Jetzt haben sie und ihr Kind schon viel ereicht ! GRATULATION!
Quellen:
Wenn Kinder ständig krank sind vom Triasverlag, Dorsch/Loibl, hier finden Sie auch weitere Ideen für Wassserpiraten -Anwendungen
Naturheilverfahren in der Kinderheilkunde von Dorsch/Sitzmann, Hippokrates
Bewegung tut ihrem Baby gut! Schwimmen macht Kindern dabei besondere Freude. Zum Babyschwimmen gibt es allerdings Untersuchungen, die auf eine mögliche Verbindung zu der Entstehung von Allergien und kindlichem Asthma hinweisen.
Die Chlorierung der Schwimmbäder spielt dabei eine Rolle, und kritisch wird vor allem der Gehalt von Trichloramin in der Hallenbadluft erachtet.
Deshalb gibt es bezüglich des Babyschwimmens eine Empfehlung unseres Berufsverbandes:
Unkritisch sind Werte mit einem Trichloramingehalt unter 0,2 mg/Kubikmeter.
Unterhalb von 3 Jahren sollten Kinder und Babys aus Familien mit einer starken Allergiebelastung oder mit bereits allergisch erkrankten Geschwistern nicht am Schwimmkurs teilnehmen, wenn dieser Wert nicht sicher eingehalten werden kann.
Wir empfehlen generell mit dem Babyschwimmen bis nach dem 4. Monat zu warten.
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