Schmerzen am Bewegungsapparat sind im Kindesalter sehr häufig. In der Regel handelt es sich um Beschwerden, die rasch ohne spezifische Behandlung wieder vorübergehen.
Unter dem Begriff „Rheuma“ fasst man verschiedene schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates zusammen, die i.d.R. einer medizinischer Behandlung bedürfen, um dem häufig jungen und heranwachsenden Patienten eine optimale Entwicklung zu ermöglichen.
Hier möchten wir Ihnen die für das Kindesalter häufigsten Rheumaformen vorstellen. Das wichtigste Krankheitszeichen dieser Erkrankungen ist die Arthritis. Arthritis bedeutet Gelenkentzündung. Die Entzündung im Gelenk führt zu Schwellung, Überwärmung, Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Folge der Arthritis kann eine dauerhafte Gelenkschädigung sein.
Die Ursache und Entstehung von Rheuma ist noch nicht ganz geklärt. Neben einer angeborenen Veranlagung spielt eine Fehlsteuerung des eigenen Immunsystems eine entscheidende Rolle. Einzelne Krankheitsschübe können durch Unfälle oder starke psychische Belastung ausgelöst werden. Am häufigsten beginnt die Erkrankung aber ohne erkennbaren äußeren Anlass.
Die häufigste kinderrheumatologische Erkrankung ist die Juvenile idiopathische Arthritis (JIA). In der Regel lässt sich die Erkrankung eines Kindes zu einer typischen Form der JIA zuordnen.
Weitere seltene kinderrheumatologische Erkrankungen gehören zum Formenkreis der Kollagenosen und Vaskulitiserkrankungen.
Typische Erkrankungsbilder, die von Kinderrheumatologen behandelt werden sind Periodische Fiebersyndrome, Chronische nichtbakterielle Osteomyelitis, Schmerzverstärkungssyndrome.
Die Behandlung von Kindern mit rheumatischen Erkrankungen ist immer interdisziplinär. Der Kinderrheumatologe strukturiert die Zusammenarbeit der verschiedenen Spezialisten (u.a. Krankengymnasten, Augenärzte, Kinderorthopäden, Kinderradiologen) und verordnet und überwacht die medikamentöse Behandlung .
Medikamentös werden direkt antientzündlich wirkende Medikamente (NSAR, z.B. Ibuprofen, Indometacin, Diclofenac, Naproxen)
eingesetzt , aber auch sogenannte Basistherapeutika (Methotrexat, Azathioprin, Sulfasalzin etc.), Cortisonpräparate (z.B. Decortin)
und sogenannte Biologicals (z.B. Etanercept).
Gelegentlich ist eine rein ambulante Behandlung von Kindern mit Rheumaerkrankungen nicht möglich. In diesen Fällen unterstützen uns die Kinderklinik Mannheim und das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie in Garmsich-Partenkirchen.